Seit längerem schwelt der eine oder andere Streit zwischen der allseits beliebten Datenkrake (Google) und der EU. Nun bahnt sich in den aktuellen Streitfragen ein Kompromiss an, wie unter anderem heise.de berichtet. Natürlich gehen bei dieser Meldung sofort die deutschen Verbände der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger auf die Barrikaden. In ihrer heutigen Pressemitteilung hierzu bringen sie – in der Presse viel zitiert – ihre Befürchtungen wortgewandt auf den Punkt:
„Mit diesem halbgaren Kompromiss öffnet Kommissar Almunia den Marktmissbrauch des Suchmaschinen-Gigantens Tür und Tor.“
Offenbar gibt es bei Pressemitteilungen auch kein Lektorat – und das falsche Deutsch bleibt in den meisten Wortzitaten (den Regeln der wörtlichen Zitiererei getreu) erhalten, zur Erheiterung oder auch zum Schrecken der nicht nur inhaltlich interessierten Leser – sofern diese die reine Sprachfähigkeit der Zeitungsverlegerverbände überhaupt interessiert (oder der geneigte Leser die Fehler noch erkennt).
Immerhin bei der Süddeutschen wagt jemand, dem wörtlichen Zitat zum Trotz, den Satz zu korrigieren…
Ich hab in meiner BA auch mal was von ExxonMobil zitiert und dort, wo die Kommasetzung falsch war, einen Vermerk gemacht. Man muss Fehler bei Zitaten übernehmen, aber man schreibt dann ein [sic!] dahinter. Seltsam, dass das die Journalisten nicht wissen.