Japan und der Sprach-GAU

Bei den Nachrichten sprang es mich am Samstag bereits an, als ich unsere Kanzlerin sagen hörte:

Ich finde, an einem solchen Tag darf man nicht einfach sagen: Unsere Kernkraftwerke sind sicher.
Sie sind sicher, aber trotzdem muss man nachfragen: Was ist aus einem solchen Ereignis zu lernen? Auch wenn wir keine Anhaltspunkte dafür haben, dass unsere Kernkraftwerke nicht sicher wären, können wir trotzdem immer noch dazulernen.

Man darf es nicht sagen, also sag ich es mal eben – für mich ein „typischer Merkel“.

Der Absatz wird vom Politblogger als Merkels nuklearer Sprach-GAU noch genauer behandelt (ergänzend mag ich hier noch die Sicht der IPPNW zu „keine Anhaltspunkte dafür haben, dass unsere Kernkraftwerke nicht sicher wären“ erwähnen).
Auf diese Behandlung von Merkels „Sprach-GAU“ durch den Politblogger bin ich beim Lesen in unkreativs Nachrichten aus Absurdistan gestoßen.

Anzumerken bleibt vielleicht, dass nun plötzlich, fast hektisch, viele sich für lang Bekanntes interessieren (was ja an sich nicht schlecht ist).
Deutschland wirkt betroffen und kümmert sich zugleich schon wieder vor allem um sich selbst. Und während in manchen Gegenden hierzulande sogar schon eifrig und sinnlos Jodtabletten gekauft werden, kann sich niemand bezüglich einer libyschen Flugverbotszone entscheiden…
Und für unsereins kaum fassbar ruhig ist das Verhalten der Menschen in Japan. Vor Ort — ich versuchte kurz, mir vorzustellen, Tokio wäre eine deutsche Stadt. Und ließ es sogleich wieder; vermutlich hätte es dann spätestens letzten Samstag eine Massenpanik gegeben.

Über loki

Namen sind wie Schall und Rauch - viele Worte sind es auch
Ich gehe und stolpere durch diese Welt und dieses Leben, wie wohl jeder andere auch. Manchmal bleiben Worte, Bilder, Lieder, Eindrücke – Gedanken und Gefühle – … und manchmal schreib ich diese auf .
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