Vor ein paar Jahren hörte ich über meine Tochter ein paar Stücke der Dresden Dolls, mochte was Amanda Palmer und Brian Viglione da machten (AFP betitelte das als brechtsches Punk-Cabaret – das trifft es, glaube ich, ganz gut 😉 ). Wohl letztendlich dadurch bekam ich auch ein paar Aktionen um Amanda Fucking Palmer mit, Aktionen wie bei Occupy Wallstreet, Musik wie In My Mind…
Und schließlich ihren Aufruf bei YouTube zu ihrem Crowdfunding für ihr neues Album via Kickstarter. Wer mich ein wenig kennt, hat eine ungefähre Vorstellung davon, was ich von Major Lables und dem eingefahrenen Musicbusiness halte. Wenig verwunderlich also, dass ich zu den „backern“ gehöre – ich fand und finde das ganze Projekt richtig gut. Und tatsächlich ist das ganze eine überwältigender Erfolg – aus den mindestens erhofften 100.000$ bei Kickstarter wurden knapp 1.2 Mio – und Amanda Palmer und das Grand Theft Orchestra und viele Künstler und „normaleLeute“ brachten sich ein, machten ein (wie ich finde) großartiges Album, eine offenbar tolle Show (was ich bisher hörte, sah, las — ihr Auftritt am 28.10 in Berlin ist leider längst ausverkauft 🙁 ) – und auch ich hab inzwischen mein Album in Form eines kleines Artbooks, mit einem kleinen Gimmick dazu, erhalten.
The Grand Theft Orchestra stieg mit Theatre is Evil auf Platz 10 in die Albumcharts bei Billboard ein — also auch kommerziell ist das ganze ein Erfolg. Von den Künstlern und ihren Fans, ganz ohne Label… Großartig! Amanda Palmer hat recht: We are the media. Wir alle.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber unabhängig davon hoffe ich sehr: Es wird noch viele neue Projekte verschiedenster Künstler geben, die mit Kreativität den alten Strukturen zeigen, was „wir“ gemeinsam auf die Beine stellen können – die einen mit ihrer Kreativität, Arbeit und Inspiration, die anderen mit kleinen oder großen Beiträgen, finanzieller oder sonstwie unterstützender Art. Ohne sich zwangsläufig einem eingefahrenen Businessdinosaurier zu unterwerfen…
Wen dieses konkrete Projekt interessiert, findet von Amanda Palmer massenhaft 😉 Tweets auf Twitter und auch diverses auf Tumblr. Ihre Website findet sich ja bereits oben – wo auch das Album auf „Zahl was Du meinst“-Basis heruntergeladen werden kann.